Ursprung des Marburg-Ausbruchs in Ruanda gefunden
Forscher identifizieren Fledermausart als wahrscheinlichen Überträger
Ausbruch forderte bisher neun Todesopfer
Wissenschaftler haben die Fledermausart identifiziert, die wahrscheinlich den jüngsten Ausbruch des Marburg-Virus in Ruanda verursacht hat. Bei dem Ausbruch, der bereits neun Todesopfer gefordert hat, handelt es sich um den ersten bekannten Fall des Virus im Land.
Die Forscher sequenzierten das Virusgenom aus Proben von Patienten und Fledermäusen und verglichen es mit Sequenzen aus früheren Ausbrüchen. Sie fanden heraus, dass das Virus demjenigen aus einem Ausbruch in Uganda im Jahr 2007 am ähnlichsten war, der ebenfalls mit einer Fledermausart in Verbindung gebracht wurde.
Die identifizierte Fledermausart ist die Ägyptische Fruchtfledermaus (Rousettus aegyptiacus), die in ganz Afrika verbreitet ist. Diese Fledermäuse sind bekannt dafür, das Marburg-Virus zu tragen, und sie gelten als das wahrscheinlichste Reservoir für das Virus.
Der Ausbruch in Ruanda begann im Juli 2022, als ein Mann mit Symptomen wie Fieber, Kopfschmerzen und Erbrechen in ein Krankenhaus in der östlichen Provinz des Landes eingeliefert wurde. Er starb später an der Krankheit.
Seitdem wurden acht weitere Fälle bestätigt, darunter zwei Todesfälle. Die Fälle ereigneten sich alle in derselben Region, was darauf hindeutet, dass das Virus lokal übertragen wird.
Das Marburg-Virus ist ein hochansteckendes Virus, das schwere Krankheiten verursachen kann. Es wird durch den Kontakt mit infizierten Körperflüssigkeiten oder kontaminierten Oberflächen übertragen.
Es gibt keine spezifische Behandlung für das Marburg-Virus, aber unterstützende Behandlungen wie Flüssigkeitszufuhr und Elektrolytersatz können das Überleben verbessern. Die Sterblichkeitsrate für Marburg-Ausbrüche liegt zwischen 25 und 90 %.
Die Gesundheitsbehörden in Ruanda haben Maßnahmen ergriffen, um den Ausbruch einzudämmen, darunter die Kontaktverfolgung, die Isolierung von Patienten und die Aufklärung der Öffentlichkeit über die Krankheit.
Die Identifizierung der Fledermausart, die das Virus trägt, ist ein wichtiger Schritt zur Verhinderung künftiger Ausbrüche. Die Gesundheitsbehörden können nun Maßnahmen ergreifen, um das Risiko einer Übertragung auf den Menschen zu verringern, beispielsweise durch die Überwachung von Fledermauspopulationen und die Durchführung von Aufklärungskampagnen.